Donnerstag, 13. Dezember 2012

Le donjon de Loches

Am Fluß Indre liegt die Königsstadt Loches. Der imposanteste und bedeutendste Teil der Stadt ist wohl der Donjon, mit seinen 36 Metern Höhe. Er wurde im 11. Jahrhundert errichtet und steht jetzt nur noch als Gerippe, da ihm sowohl Dach als auch die Zwischendecken fehlen. Trotzdem kann man ihn besteigen. Das ist allerdings nur was für Leute ohne Höchenangst, da man über Gittertreppe und -gängen läuft und bei jedem Schritt den Abgrund sieht. Also nichts für mich.
Daneben steht der Turm Ludwigs XI., der ist wesentlich besser erhalten. Er diente bis 1926 als Gefängnis und Besserungsanstalt. Deshalb bekam er auch mehr Zuwendung. Aber nicht nur in dem Turm wurden Gefangene eingesperrt, sondern auch in einem Tunnel, der bis zu 20 Meter unter die Erde geht.
Aber wir kommen schnell wieder nach oben und wenden uns dem friedlicheren und für mich auch interessanteren Teil der Anlage zu, dem Garten.
Dieser kleine Garten wurde erst 1997 nach mittelalterlichen Buchvorlagen gestaltet. Da er mitten in der Anlage liegt, ist er an drei Seiten von hohen Mauern umgeben, die ihm Schutz und dem Besucher das Gefühl von Geborgenheit geben. Typisch mittelalterlich ist der Garten in vier Beete aufgeteilt, mit einem schlichten, quadratischen Wasserbecken in der Mitte.




Das mir in dieser Ausführung ein bisschen zu "modern" ist. Die vier Beete sind nicht mit Buchs, sondern mit dicken Weidenästen eingegrenzt.





 In den Beeten finden sich die Kräuter, die typisch für mittelalterliche Kloster- bzw Bauerngärten sind. Die Beschilderung ist gut, so kann man gleich die fransösischen Namen lernen. Ein schönes Spiel.
Das Element Weidengeflecht findet sich auch am Eingang zu dem Garten. Hier sind nur die Abstände größer und die Zweige leben und gedeihen.


Noch eine Idee für den Garten zu Hause. Da der Garten von Mauern umringt ist, eigent er sich natürlich ringsrum gut für den Obstanbau. An der einen Seite entlang waren Brombeeren gepflanzt und mit einem schlichten, viereckigen Gestellt aus Holzleisten in Zaum gehalten.




Alles in allem ein kleiner, aber feiner Garten.